Page 23 - Operation Opernball
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Traditioneller Verlag oder Autorenverlag?


                                scheiden, ob die Veröffentlichung von SARS Reference sinnvoll war
                                oder nicht? Wer darf überhaupt  entscheiden,  ob  das, was jemand
                                schreibt,  der  20  bis  30 Jahre sein Metier ausübt,  publiziert werden
                                sollte?
                                Zurück zur Frage:  „Verlag oder Garage?“  Für  einen Autorenvertrag
                                mit einem traditionellen Verlag sprechen im wesentlichen zwei Grün-
                                de:
                                1.  Kurzfristig ist der Imagegewinn größer, wenn Ihr Buch in einem
                                    etablierten Verlag erscheint.
                                2.  Sie brauchen sich um den Vertrieb der Bücher nicht zu kümmern.
                                Gegen einen Autorenvertrag mit einem traditionellen Verlag spricht,
                                ƒ   daß man die Rechte an seinem Text in der Regel abtreten muss
                                ƒ   daß  es  heute selten möglich ist, Verleger zu einer  kostenlosen
                                    Parallelveröffentlichung des Textes im Internet zu bewegen
                                ƒ   daß die Eigenproduktion finanziell erheblich lukrativer sein kann


                                Für den Autorenverlag spricht daher:
                                1.  Das langfristig bessere Honorar
                                2.  Die  langfristig  bessere Etablierung Ihres Lehrbuches,  denn die
                                    Parallelveröffentlichung eines Textes sowohl als Buch- als auch
                                    als Internetversion ist  heute noch selten. Das  gibt  Ihnen  einen
                                    Selektionsvorteil,  solange  andere Autorenteams ihre Texte  wei-
                                    terhin in Nur-Büchern veröffentlichen.
                                3.  Und natürlich das Wichtigste: Sie behalten die Macht im Haus,
                                    denn man weiß nie, was die Zukunft bringt. Stellen Sie sich vor,
                                    ich hätte 1990 die Rechte an AIDS 1991 an einen Verlag abge-
                                    treten. 5 Jahre später  ist das Internet  da  mit  Möglichkeiten, die
                                    man beim besten  Willen  nicht vorhersehen  konnte. Aber die
                                    Rechte sind  weg,  die  Hände sind gebunden. Es  hätte  kein
                                    HIV.NET gegeben, kein Amedeo, kein Flying Publisher – durch
                                    eine falsche Entscheidung.
                                Wir empfehlen daher allen Kollegen, ihre Lehrbücher selbst zu produ-
                                zieren und zu vertreiben.







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